Mithilfe der folgenden Fragen können wir Sie gezielt in Ihrer Hör-Situation beraten:
Risikofaktoren:
Wer sich häufig am Wasser auffällt ist besonders gefährdet, an einer Gehörgangsentzündung zu erkranken. Diese Form der Otitis wird deshalb im Volksmund oft Schwimmbad-Otitis oder Bade-Otitis genannt. Auch das häufige Tragen von Ohrstöpseln, Otoplastiken von HdO-Hörgeräten, aber auch von IdO-Hörgeräten kann zu einem feuchtwarmen Klima im Ohr führen, das Gehörgangsentzündungen begünstigt.
Sie fragen sich, ob Ihr Hörgerät ausreichend belüftet wird? Wir rufen Sie an: Wir von Hör24 beraten Sie auch zu allen Fragen rund um die Themen Hörgeräte und Schwerhörigkeit – selbstverständlich kostenlos mit Hilfe unseres Rückrufservices.
Verletzungsbedingte Ursachen:
Kleinste Verletzungen – sogenannte Mikrotraumen – der empfindlichen Gehörgangshaut ebnen den Weg für eine Entzündung, denn Pilze, Bakterien und Viren finden hier den idealen Nährboden. Mikrotraumen entstehen zum Beispiel durch den Gebrauch von Wattestäbchen, die häufig zur Ohrreinigung verwendet werden. Auch das Einführen anderer Gegenstände wie etwa von Stiften, Stricknadeln, Büroklammern etc. in den äußeren Gehörgang sollte absolut tabu sein.
Infektiöse Ursachen – bakteriell, viral oder pilzbedingt:
Ganz generell können Pilze, Viren und Bakterien besonders leicht dort eine Entzündung verursachen, wo die empfindliche Gehörgangshaut gereizt oder verletzt ist. Manchmal tritt die Gehörgangsentzündung auch zusammen mit einer Grippe oder einem grippalen Infekt auf. In diesem Fall ist häufig auch das Mittelohr mitbetroffen und die Entzündung besonders schmerzhaft. Eine Gehörgangsentzündung kann sich auch aus einer chronischen Mittelohrentzündung entwickeln, aber auch durch vermehrten Ohrenschmalz – wenn der Selbstreinigungsmechanismus des Gehörgangs nicht funktioniert.
Allergische Ursachen:
Beim Auftreten einer Gehörgangsentzündung sollte immer auch an Pflegeprodukte als Auslöser gedacht werden. Manchmal ist eine Überreaktion auf ein Shampoo oder eine Waschlotion ursächlich für die Entzündung, aber auch Metalle, wie Zink, am Bereich des Außenohres – insbesondere durch Schmuck im Bereich der Ohrmuschel – können allergische Reaktionen auslösen.
Weitere Ursachen:
Als Auslöser für eine Gehörgangsentzündung kommen auch bestimmte Grunderkrankungen – vor allem der Haut – infrage. Schuppenflechte und Neurodermitis zum Beispiel, denn auf der empfindlichen Haut finden Keime ideale Wachstumsbedingungen. Diabetes Mellitus begünstigt die Entstehung von Gehörgangsentzündungen ebenfalls. In seltenen Fällen sind anatomische Besonderheiten für eine Gehörgangsentzündung verantwortlich, etwa sehr eng angelegte und damit schlecht belüftete Gehörgänge oder Exostosen.
Da es unterschiedliche Formen der Gehörgangsentzündung gibt, sind die Symptome nicht immer exakt gleich. Die folgenden Symptome der Gehörgangsentzündung treten aber häufig auf. Anfangs zeigt sich die Gehörgangsentzündung klassischerweise durch einen tief im Ohr sitzenden Juckreiz. Im Verlauf kommen Schmerzen hinzu, die sehr stark sein können. Manchmal blutet oder eitert es im Verlauf der Erkrankung aus dem Ohr. Liegt eine starke Schwellung des Gehörgangs vor, ist außerdem das Gehör beeinträchtigt.
Meist vermutet der Arzt schon aufgrund der Schilderungen des Patienten eine Gehörgangsentzündung. Er wird mit einem Ohrtrichter unter Zuhilfenahme eines Ohrmikroskops vorsichtig in den äußeren Gehörgang hineinsehen und dabei den Zustand der Haut beurteilen. Ob es sich um eine trockene oder um eine feuchte Form der Gehörgangsentzündung handelt, erkennt der HNO-Arzt an Anzeichen, wie rote, geschwollene oder schuppige Haut und das Absondern von Flüssigkeit, und stimmt die Therapie entsprechend ab. Manchmal macht der Arzt auch einen Hörtest, um das Ausmaß des Hörverlustes zu beurteilen. Weitere Indizien für eine Gehörgangsentzündung sind Schmerzen bei bereits leichtem Druck auf den Knorpel, der sich am Gehörgangseingang befindet, sowie bei leichtem Ziehen an der Ohrmuschel.
Gehörgangsentzündung ©Henrie (Fotolia)
Was tun bei einer Gehörgangsentzündung? Diese Frage stellt man sich als Betroffener meist nicht lange. In den meisten Fällen werden die Patienten schnell die nächste Praxis für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde aufsuchen. Hier wird der Arzt den Gehörgang zunächst gründlich reinigen, damit die anschließenden Maßnahmen wirken können. Je nach Krankheitsbild kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:
In vielen Fällen lässt sich die Gehörgangsentzündung gut mit lokal wirksamen Medikamenten, etwa mit Ohrentropfen, Cremes oder Salben behandeln.
Manchmal legt der HNO-Arzt einen Mullstreifen in den Gehörgang ein, der mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten getränkt ist. Der Streifen wird dann in der Praxis regelmäßig gewechselt.
Falls der Patient sehr krank ist, starke Schmerzen hat oder die Entzündung sich bereits weiter ausgebreitet hat, wird der Arzt ein Antibiotikum verordnen, um die Entzündung einzudämmen. In ganz seltenen Fällen ist die Entzündung so aggressiv, dass die Antibiotikagabe intravenös im Krankenhaus erfolgen muss.
Ergänzend können in allen Fällen Schmerzmittel hilfreich sein.
Wer eine ausgeprägte Gehörgangsentzündung hat, wird um einen Arztbesuch nicht umhinkommen. In einigen Fällen wird versucht und empfohlen mit Zwiebelsäckchen, Kamillenblüten oder Wärme die Gehörgangsentzündung zu behandeln. In vielen Fällen ist jedoch diese Behandlung ungeeignet, ja sogar kontraproduktiv, da sie die Entzündung im äußeren Gehörgang auch verstärken kann. Dies ist besonders dann der Fall, wenn sich im äußeren Gehörgang schon eitriges Sekret oder ein Pilzmycel gebildet hat. Die Schmerzen können drastisch zunehmen. Bei Anwendung derartiger Hausmittel und gleichzeitiger Verstärkung der Schmerzsymptomatik ist dann zeitnah der Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt dringend anzuraten.
Das Ohr ist ein sehr wichtiges Sinnesorgan des Menschen: Es ermöglicht nicht nur das Hören, sondern ist auch Gleichgewichtsorgan und sorgt dafür, dass wir einen Gleichgewichtssinn besitzen. HNO-Ärzte beschäftigen sich mit dem Ohr und den damit verbundenen Krankheitsbildern z. B. Hörverlust, Schwindel. Weiterlesen
Eine Hörstörung zu erkennen und zu behandeln gehört zu den Aufgabe eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes. Weiterlesen