Mithilfe der folgenden Fragen können wir Sie gezielt in Ihrer Hör-Situation beraten:
Beim gesunden Ohr sind das verhornende Plattenepithel des äußeren Gehörgangs und das Schleimhautepithel des Mittelohrs durch das Trommelfell voneinander getrennt. Wenn jedoch zum Beispiel aufgrund einer Beschädigung des Trommelfells etwa bei einer akuten eitrigen Mittelohrentzündung Plattenepithel ins Mittelohr gelangt, kann dies zu einer dauerhaften (chronischen) Entzündung führen. Es wird dabei nicht nur die Schleimhaut, sondern auch der Knochen und die Gehörknöchelchen im Mittelohr beschädigt, weshalb man auch von einer „chronischen Knocheneiterung“ spricht.
Anfangs verursacht ein Cholesteatom im Mittelohr keine besonders auffälligen Beschwerden und ist auch mit fortschreitendem Krankheitsverlauf leicht mit einer Mittelohrentzündung zu verwechseln. Klassische Symptome sind ein unangenehm riechender Ohrfluss (Otorrhoe), manchmal Schmerzen und ein zunehmender Hörverlust.
Im fortgeschrittenen Stadium kann sich die Entzündung auf das Innenohr ausweiten, wodurch nicht nur das Hör- und Gleichgewichtsorgan, sondern auch die Hirnhäute sowie das Gehirn gefährdet sind. Greift die Entzündung zudem auf den Gesichtsnerv über, der in unmittelbarer Nähe des Mittelohrs verläuft, kann sich eine einseitige Lähmung des Gesichtsnervs entwickeln, eine sogenannte Fazialisparese.
Ein Cholesteatom entsteht durch Einwucherung von Plattenepithel aus dem äußeren Gehörgang ins Mittelohr, wofür es unterschiedliche Ursachen geben kann. Man unterscheidet drei verschiedene Formen des Cholesteatoms.
Ein Cholesteatom kann in jedem Lebensalter auftreten.
Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann ein Cholesteatom mittels verschiedener Methoden eindeutig diagnostizieren und auch das konkrete Ausmaß der Erkrankung feststellen.
Die typischen Diagnosemethoden sind zumeist:
Eine vollständige Entfernung eines Cholesteatoms ist nur operativ möglich. Im Zuge der Operation werden nicht nur das Cholesteatom und seine begleitende Entzündung entfernt, auch die potentielle Beschädigung des Trommelfells kann wieder verschlossen werden. Die Operation erfolgt üblicherweise unter Vollnarkose und erfordert einen kurzen Krankenhausaufenthalt.
Je nach Größe des Cholesteatoms wird bei dem Eingriff die hintere Wand des Gehörganges erhalten oder entfernt. Auch kann eine defekte Gehörknöchelchen-Kette wieder rekonstruiert und so das Hörvermögen verbessert werden.
Andere Therapiemethoden wie Antibiotika können lediglich ein weiteres Ausbreiten der Entzündung eindämmen, aber keine vollständige Rückbildung des Cholesteatoms erzielen. Zwar gewinnen Sie mit einer solchen Behandlung etwas Zeit, spätestens beim Auftreten einer Gesichtslähmung oder Zeichen einer beginnenden Hirnhautentzündung ist eine Operation aber unumgänglich.
Nach erfolgreicher Operation besteht zwar ein erhöhtes Risiko zur erneuten Bildung eines Cholesteatoms (Rezidiv), wird frühzeitig operiert, ist dieses jedoch relativ gering. Die Heilungschancen stehen also recht gut.
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