Mithilfe der folgenden Fragen können wir Sie gezielt in Ihrer Hör-Situation beraten:
Haben das Außen- und das Mittelohr vor allem schallverstärkende Funktionen, so ist das Innenohr die Schaltzentrale, die den Schall in Impulse umwandelt und an den Hörnerv weitergibt. Auch unser Gleichgewichtsorgan sitzt im Innenohr. In diesen beiden Bereichen können sich Erkrankungen beziehungsweise Schädigungen des Innenohrs negativ auswirken.
Ohne die Hörschnecke, die ein Teil des Labyrinths ist und als Cochlea bezeichnet wird, könnten wir Menschen nicht hören. Diese Hörschnecke, die nicht größer als eine Erbse ist, beinhaltet drei Gänge, nämlich die Scala Vestibuli (Vorhoftreppe), die Scala Media (Schneckengang) sowie die Scala Tympani (Paukentreppe). Dünne Membranen trennen diese Gänge voneinander. Das Corti-Organ, das sich in der Scala Media befindet, ist innerhalb der Schnecke die Schnittstelle zwischen den Schallschwingungen, die über das Mittelohr ins Innenohr geleitet werden und den Impulsen, die an den Hörnerv weitergeleitet und im Gehirn verarbeitet werden. Es wurde übrigens nach Alfonso Corti, einem aus Italien stammenden Anatomen, benannt.
Im Corti-Organ finden sich die Haarzellen, die sozusagen die Sinneszellen unseres Innenohrs sind. Die Haarzellen ragen zwischen der Basilarmembran und der Tektorialmembran hervor. Durch die verschiedenen Schallschwingungen werden diese Membrane gegeneinander verschoben und die Haarzellen so deformiert. Dieser mechanische Reiz wird in einen elektrischen Impuls umgewandelt und über die Hörnerven an den zentralen Gehörsinn weitergeleitet. Hierbei spricht man von einer Reiztransduktion, da der mechanische Reiz im Innenohr in einen Nervenreiz umgewandelt wird.
Um nachvollziehen zu können, was bei einer Schwerhörigkeit wie zum Beispiel bei einem Hörsturz eigentlich passiert, sollten Sie wissen, wie Hören überhaupt funktioniert. Ein Ton ist eine Schallwelle, die auf das Ohr des Menschen trifft. Das Ohr fungiert dabei wie ein Trichter, durch den Schall bereits verstärkt zum Trommelfell weitergeleitet wird. Dieses nimmt die Schallschwingungen auf und beginnt selbst zu schwingen. Die Gehörknöchelchen, die direkt mit dem Trommelfell verbunden sind, leiten diese Schwingungen wiederum weiter ins Innenohr. Dort erreichen sie die Hörschnecke, in der ein bestimmter Bereich der Haarzellen durch die Schwingungen deformiert wird und so der elektrische Reiz im Innenohr ausgelöst wird. Mittels des Hörnervs wird der Reiz nun an das menschliche Gehirn weitergeleitet und dort entsprechend verarbeitet. Hörschäden liegen also dann vor, wenn dieser Ablauf in irgendeiner Weise gestört ist.
Während viele Komponenten des menschlichen Ohrs nur dazu gedacht sind, dass die von außen eintreffenden Schallwellen weitergeleitet und dabei verstärkt werden können, übernehmen die Haarzellen eine ganz besonders wichtige Funktion. Schließlich sind sie dafür verantwortlich, dass mechanische Reize in elektronische Nervenimpulse umgewandelt werden können. Daher bezeichnet man die Haarzellen in der Fachsprache als sogenannte Mechanorezeptoren, wonach sie zu der Klasse der sekundären Rezeptoren zählen. Sie sind es, die dafür verantwortlich sind, dass ein Impuls im Hörnerv registriert werden kann und das Hören somit möglich ist.
Jede Hörschädigung ist für den Betroffenen unangenehm, sei es ein Tinnitus oder eine Innenohrschwerhörigkeit. Doch können Erkrankungen des Innenohrs noch weitreichendere Folgen haben. Schließlich fungiert das Innenohr auch als Gleichgewichtsorgan, wobei dem Vestibularapparat hier besondere Bedeutung zukommt. Dieser Apparat setzt sich aus den zwei Vorhofsäckchen und drei Bogengängen zusammen. In den Bogengängen befindet sich eine Flüssigkeit, die bereits erwähnte Endolymphe. Das Ende jedes Bogengangs befindet sich eine Ausbuchtung mit kleinen Härchen. Wenn wir unseren Kopf bewegen, so bewegt sich die Endolymphe entsprechend, was wiederum zu einer Bewegung der Härchen führt, durch die ein elektrischer Reiz ausgelöst wird. Diese Botschaft wird nun ans Gehirn weitergeleitet. Unser Gehirn erkennt, in welchen Bogengängen die Reize ausgelöst wurden und kann dadurch feststellen, in welcher Lage im Raum sich der Körper befindet. Diese Information wird dann an Muskeln und andere Organe weitergeleitet, die sicherstellen, dass wir unseren Körper im Gleichgewicht halten.
Da es sich beim Innenohr um ein recht komplexes Sinnesorgan handelt, ist eine Vielfalt an Erkrankungen und Störungen möglich. Ein zu hoher Schalldruck kann die Haarzellen des Innenohrs zum Beispiel durch zu große Deformation beschädigen und zu einer Innenohrschwerhörigkeit oder auch Tinnitus führen. Damit das Sprachverständnis in solch einem Fall nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, ist eine Hörhilfe sinnvoll. Eine akute oder chronische Mittelohrentzündung, die auf das Innenohr übergeht, ist außerdem als Ursache für eine Schwerhörigkeit möglich. Sofern dabei wichtige Innenohrstrukturen zerstört werden, kann eine Schwerhörigkeit oder sogar eine Gehörlosigkeit das Resultat sein. Zudem gibt es sowohl gut- als auch bösartige Tumore, die einen Hörverlust verursachen können. Ist das Gleichgewichtsorgan im Innenohr hingegen gestört, so verlieren wir schneller die Orientierung und haben mit Schwindel zu kämpfen.
Die entscheidenden Vorteile von Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten bestehen darin, dass sie sich für viele Formen von Hörproblemen eignen und mit einem besonders hohen Tragekomfort punkten. Weiterlesen
Das Ohr ist ein sehr wichtiges Sinnesorgan des Menschen: Es ermöglicht nicht nur das Hören, sondern ist auch Gleichgewichtsorgan und sorgt dafür, dass wir einen Gleichgewichtssinn besitzen. HNO-Ärzte beschäftigen sich mit dem Ohr und den damit verbundenen Krankheitsbildern z. B. Hörverlust, Schwindel. Weiterlesen